Eigene Gitarrenstücke
Die drei ersten Stücke gehören alle zu kleinen Serien von Stücken. "strandgespült" war beim Kompositionswettbewerb 2008 "Klangwelten am Meer" (Kunstpreis Bad Zwischenahn e.V.) unter den nominierten Stücken, d.h. es hat zwar keinen der ersten Preise gewonnen, aber der Jury wohl doch gefallen. Eigentlich ist es für Violine und Gitarre geschrieben, ich habe bei der Aufnahme für die erste Stimme eine Stromgitarre genommen.
Lautenstücke
Zwei Lautenstücke von Franceso da Milano, und zwei von John Dowland, gespielt auf meiner siebenchörigen Laute nach Venere, die von R. Lechner gebaut wurde:
Für die beiden Stücke Francesco da Milanos (1497 - 1543) habe ich die Laute mit einer Oktavsaite auf dem vierten Chor versehen, während dieser bei den Dowland - Stücken unisono gestimmt ist.
Stücke für Chitarrone
Hier einige Klangbeispiele aus "Intavolatura die Liuto et di Chitarrone, Libro Primo" (1623) von Alessandro Piccinini, gespielt auf dem von R. Lechner gebauten Chitarrone.
Ein Chitarrone ist eine Laute mit 6 (7) kurzen Saiten, die gegriffenen werden, und 7 (8) langen Basssaiten, die der Tonart entsprechend gestimmt und nur angeschlagen werden. Sie wurde zum Continuospielen, aber auch gerne für Solostücke genutzt. Kleinere Instrumente wurden in Frankreich "théorbe des pieces" genannt.
Das Besondere am Chitarrone ist natürlich seine Größe: die gegriffenen Saiten sind so lang, dass
die beiden ersten nicht mehr auf ihre normale Höhe gestimmt werden können. Die dritte Saite
(h) ist die höchste, darüber liegen eine e-Saite und schließlich eine
a-Saite, die aber eine Oktave zu tief gestimmt sind und damit jeweils nur einen Ganzton über der
5. und 4. Saite liegen. Daraus resultiert der angenehm runde Klang des Instruments.
Die
Tabulaturen in normale Noten zu
übertragen
ist ein beinahe unmögliches Unterfangen.
Manipulation mit dem Equalizer
Hier ein Beispiel dafür, dass man mit simpelster Bearbeitung den Klang eines Instrumentes vollkommen verändern kann: das Stück "Elslein, liebstes Elslein mein" aus dem Lautenbuch von 1536 von H. Newsidler habe ich auf der Tieffenbrucker-Kopie von R. Lechner aufgenommen, ohne jede Bearbeitung, außer ein wenig Reverb.
In der zweiten Version habe ich mit dem Equalizer die Höhen gekappt und die Bässe angehoben - wenn man das mit viel Liebe macht, kann man das Instrument sonorer klingen lassen und ihm jede Schärfe nehmen.
Version 3 wurde gegenteilig bearbeitet: weg mit den Bässen, Höhen 'rein! Hier hört man Nebengeräusche besonders stark, die mir beim Aufnehmen nicht aufgefallen sind.
Beim vierten Beispiel sind die Mitten abgesenkt, während ich Bässe und Höhen angehoben habe.
Geschickter Einsatz von Halleffekten ist Pflicht, der Effekt "Kompressor" lässt das Instrument "fetter" und präsenter scheinen. Soviel zur Frage "Kann man in einem Internetvideo wirklich hören, wie ein Instrument klingt?"...
Stücke für Gitarre, Bearbeitungen
Die Zeiten, da meine armen Gitarrenschüler Stücke aus meiner Feder spielen mussten sind ja vorbei - viele Leute meiner Generation haben gutes Unterrichtsmaterial geschrieben und Verleger gefunden, so dass man genug Literatur findet für fast alle Lebenslagen. Das soll nicht heißen, dass ich meine Stücke für weniger gut halte, aber - etwas richtig Gedrucktes sieht doch besser aus! So beschränke ich mich meist darauf, Stimmen für eine zweite Gitarre zu Heften oder Begleitungen zu Blockflötenschulen zu schreiben, oder auch Arrangements für Musikschulensembles. Trotzdem - hier können Sie einige meiner Sachen anschauen...
bin ich hier richtig leicht bergab Diffuse Lage Behauptungen - Hier kann man einige Stücke hören.
Bearbeitungen
Drei Sätze aus den Suiten für Violoncello solo von J. S. Bach für Gitarre bearbeitet.
Drei Etüden
2022/23 habe ich drei Übungsstücke geschrieben, die für mich selbst ziemlich schwierig sind. Es
sind wirklich Etüden, weniger Kompositionen, in denen bestimmte zu bearbeitende Themen
chromatisch verschoben werden.
Durch die chromatische Verschiebungen gibt es viele
Versetzungszeichen, aber wenn man begriffen hat, dass immer die gleichen Akkordfolgen verschoben
werden braucht man sich nicht mehr zu gruseln, wenn in manchen Takten fast jede Note alteriert
ist.
In Etüde 3 steht in Takt 8 zum Beispiel ein
D#m7sus4, der zum Glück schon in Takt 2 auf dem Grundton D auftauchte.
Etüde 1 ist am ehesten noch ein Musikstück. Es geht vor allem um Bindungen, also Aufschläge und Abzüge für die Greifhand.
Das Stück hat vier Teile; die Einleitung wird rondoartig wiederholt. Nach Einleitungsteil und
Überleitungen kommen in Takt 13 bis 23 chromatisch aufwärts geführte Akkorde mit vielen
Bindungen; bevor dieser anstrengende Teil wiederholt wird gibt es in Takt 27/28 einen
Dominantseptnonakkord in Triolen zur Entspannung, den ich später eingefügt habe.
Takt 31
bis 38 bringt viele böse Barrégriffe mit ebensolchen Bindungen über eine I-VI-II-V - Folge in
E-Dur, danach nochmals Triolen zur Entspannung. Der letzte Teil, nach dem Da Capo, sind weitere
Bindungen über einstimmige Läufe.
In Etüde 2 wird eine Akkordfigur chromatisch abwärts geführt;
dabei geht es ein bisschen um Bindungen, aber vor allem um die Anschlagshand, besonders den
Wechsel zwischen Mittel- und Ringfinger. Verbunden werden die Akkorde immer mit kleinen
Tonleiterläufen.
Im zweiten Teil werden Akkordfolgen chromatisch aufwärts geführt, zum
Abschluss geht es Da Capo al Coda. Wenig Komposition, eher Konstruktion.
Auch Etüde 3 ist weniger Kunst als Übungstück. Drei Akkordtakte
dienen wieder als Zerlegungsübung. Sie sind über einen dreitaktigen Lauf, bei dem der Anschlag
mit drei Fingern (a, m, i, m) geübt wird mit den gleichen Akkorden einen Halbton höher
verbunden.
Oben am Korpus angekommen beginnt in Takt 43 eine neue, achttaktige Akkordfolge,
die über umgekehrte Läufe chromatisch abwärts läuft.
Schultheater
Viel Arbeit, aber auch enormen Spaß hat es mir immer gemacht, in Schulen bei Theaterstücken mitzuarbeiten. "Baulärm" entstand zu dem Theaterstück "Die große Plage", in dem ein Kinderfänger eine Stadt von den Plagegeistern befreit, nicht unähnlich der Geschichte vom Rattenfänger von Hameln, nur dass hier die Entführung der Kinder von den Eltern gewünscht wird, worauf sie natürlich am Ende unglücklich und bekehrt werden. "Feierabend" entstand zu "Glotzi, das Fernsehmonster", einem Stück über Medienkonsum. "Trimmgerät" war Teil eines Weihnachtstheaterstückes: zu einer "Talkshow" zum Thema "Weihnachten" durfte ich Werbeunterbrechungen gestalten.
Die Noten muss man natürlich mit Schulbrille lesen: bei den ersten zwei Stücken gab es z.B. einen fitten Menschen an der Violine (hohes c auf der e-Saite ablangen - kein Problem); die Klavierstimme bei "Feierabend" haben sich zwei Kinder geteilt.