Notenbeispiele für Intervalle abwärts
Kleine Sekunde:
ein Halbtonschritt. Beethovens "Für Elise" ist ein Beispiel in Moll mit dem Halbtonschritt zwischen Quinte und erhöhter vierter Stufe. Im Volkslied vom Berg'schen Fuhrmann in Dur liegt er zwischen 8. und 7. Stufe.
Große Sekunde:
ein Ganztonschritt. Das Bienchenlied beginnt mit der 5. Stufe der Tonleiter.
Übermäßige Sekunde:
anderthalb Tonschritte. Wie beim Beispiel für das Intervall aufwärts schlage ich einen Abschnitt aus der harmonischen Molltonleiter vor.
Verminderte Terz:
nur 1 Ganztonschritt. Das Beispiel ist die Mollkadenz mit neapolitanischem Sextakkord.
Kleine Terz:
1 ½ Tonschritte. "Kuckuck" beginnt mit der kleinen Terz abwärts, wie auch der Durdreiklang.
Große Terz:
2 Ganztonschritte. Das Anfangsmotiv von Beethovens 5. Sinfonie ist mein Beispiel; sonst nehme ich die amerikanische Nationalhymne in Moll, die original natürlich für die kleine Terz als Beispiel herhalten kann.
Verminderte Quarte:
2 Ganztonschritte. Wie bei der Aufwärts-Version des Intervalls ist mein Beispiel aus "Flow my tears" von John Dowland, als Lautenstück als "Pavane Lachrimae" bekannt.
Reine Quarte:
2 ½ Tonschritte. Auch abwärts gibt es viele Beispiele, so den Beginn von Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" oder das Volkslied darunter.
Übermäßige Quarte:
3 Ganztonschritte, der Tritonus. Wieder ein Teil der Durtonleiter als Beispiel. Zur Auflösung des Tritonus hier ein Abschnitt über den Dominantseptakkord.
Verminderte Quinte:
3 Ganztonschritte wie das komplementäre Intervall. Siehe oben.
Reine Quinte:
3 ½ Tonschritte oder sieben Halbtonschritte. Der "Veermaster" beginnt mit dem Rahmenintervall des Durdreiklanges.
Übermäßige Quinte:
vier Ganztonschritte, oder acht Halbtonschritte. Das Beispiel ist aus der harmonischen Molltonleiter entnommen und zeigt das Intervall zwischen erhöhter 7. Stufe und der Terz der Leiter.
Kleine Sexte:
ebenfalls vier Tonschritte. Das Beispiel ist der Song aus dem Film "Love Story", das Intervall liegt zwischen Terz und Quinte der Tonleiter.
Große Sexte:
4 ½ Tonschritte oder 9 Halbtonschritte. Wie bei der kleinen Sexte liegt das Beispiel zwischen Terz und Quinte, allerdings der Durtonleiter. Das Lied beginnt mit zwei Quartsextakkorden eines Durdreiklangs.
Verminderte Septime:
auch 4 ½ Tonschritte. Das Beispiel stammt wie beim gleichen Intervall aufwärts aus der 4. Invention J.S. Bachs.
Kleine Septime:
5 Ganzton oder 10 Halbtonschritte. Mein erstes Beispiel ist mit Hilfe des Dominantseptakkordes gebaut; beim zweiten liegt das Intervall zwischen Grundton und 2. Stufe der Durtonleiter.
Große Septime:
5 ½ Tonschritte oder 11 Halbtonschritte. Am Beginn des Jazzstandards "Early Autumn" steht ein großer Septakkord; beim anderen Beispiel ist die Oktave das Ziel eines großen Septakkordes.
Reine Oktave:
sechs Tonschritte oder 12 Halbtonschritte. Auch hier habe ich ein Beispiel mit Hilfe der Durtonleiter konstruiert.
Du kannst dir natürlich eigene Beispiele für die Intervalle suchen, aber die Aufgabe müsste klar sein: wenn du zu jedem Intervall ein Muster im Kopf hast, erkennst du es wieder, kannst es aufschreiben, nachspielen (nach Gehör, aber mit Bewusstsein), weißt genauer was du tust, wenn du eigene Ideen notieren willst. Intervalle haben natürlich auch mit dem korrekten Hören von Harmonien / Akkorden zu tun: wenn du Dur und Moll unterscheiden lernen willst, musst du erkennen können, ob das untere Intervall der drei Töne eine große oder eine kleine Terz ist.
Intervalle singen üben
Wenn du für jedes Intervall auf- und abwärts dein Beispiel hast, kannst du dich daran machen, das Vom - Blatt - Singen zu üben.
Übung 1
Drucke dieses Blatt mit Notennamen aus, tippe mit geschlossenen Augen drauf, und singe von dem Ton aus das Intervall, das du üben möchtest, vielleicht abwechselnd auf- und abwärts.
Es ist wahrscheinlich nicht schlecht, erst mal mit einem Intervall zu beginnen, und dann Paare oder Gruppen abwechselnd zu üben. Danach kannst du in der zweiten Übung Intervalle wild durcheinander üben:
Übung 2
Drucke dieses Blatt mit Intervallen aus, tippe mit
geschlossenen Augen drauf und singe das vom Zufall gewählte Intervall. Singe die Intervalle
von einem bestimmten Ton aus, auf- und abwärts.
Variation: Beginne jedes Intervall mit
dem Schlusston des vorherigen. Singe aufwärts, bis die Stimme nicht mehr mitmacht, dann
abwärts.
Auf dem Blatt bedeuten:
- K 2 = kleine Sekunde;
- G 2 = große Sekunde;
- 4 = reine Quarte;
- Ü 4 = übermäßige Quarte;
- V 5 = verminderte Quinte.
Eine Verbindung zwischen Intervallen und Harmonien ist gewissermaßen das Stufenhören, um das es auf der folgenden Seite geht.