Das Gitarrengriffbrett
Hier zunächst Grafiken mit den Tönen auf dem Gitarrengriffbrett bis zum 12. Bund. Wegen der
Übersichtlichkeit sieht man hier erst mal nur die Stammtöne - die mit Kreuz und
♭ veränderten Noten kann man sich ja ableiten.
Eine PDF-Datei zum
Ausdrucken ist hier - dabei würde ich in den Druckoptionen
"Anpassen" und eventuell "Querformat" wählen.
Die Töne im 5. Bund sind blau und eckig umrandet, die im 7. rot umkreist, und die Töne im 12. Bund grün eckig umrahmt. Mehr dazu weiter unten.
Das Griffbrett mit alterierten Tönen
Der Vollständigkeit halber das Griffbrett noch mal, diesmal mit den alterierten Tönen, und die PDF-Datei zum Ausdrucken:
Das Gitarrengriffbrett in Bass- und Altschlüssel
Das Griffbrett im Bassschlüssel
Wie man sieht, könnte die Gitarre auch weitgehend in diesem Schlüssel notiert werden, siehe auch diesen Abschnitt zur Notation:
Das Griffbrett im Alt- oder Bratschenschlüssel
Falls jemand Noten für Viola auf der Gitarre spielen und nachschauen möchte.
Die Noten
sehen ja alle sehr fremd aus, aber die Notenköpfe liegen nur eine Stufe tiefer als im nach unten
oktavierten Violinschlüssel. Die Gitarre im Altschlüssel zu notieren würde grafisch gar nicht so
anders wirken!
Kennen Gitarristen die hohen Töne?
Das gesamte Griffbrett der Gitarre im Kopf zu haben - was für ein Albtraum! Kennen Gitarristen die Töne auf den oberen Bünden?
Natürlich nicht! Gäbe es sonst so viele Videos, die behaupten, das mühsame Lernen mit ganz einfachen Tricks überflüssig zu machen? Gäbe es sonst so viele gute Gitarrenspieler, die jahrelang nach TABs spielen, um das Notenlernen und vor allem das Erlernen der Töne auf den oberen Bünden zu vermeiden?
Saiteninstrumente haben besondere Eigenschaften
Halten wir zunächst mal fest: Saiteninstrumente sind komisch!
Ein Klavier hat eine Tastatur, die geht von links nach rechts und umgekehrt, aber neben jedem c kommt in jeder Oktave als nächstes rechts das cis - das ist wunderbar übersichtlich!
Um ein Blasinstrument zu lernen muss man eine Grifftabelle auswendig können. Manche Griffe sind kompliziert, manche Töne sprechen schlechter an, aber wenn man weiß, wie ein c gegriffen wird, weiß man es. (Post scriptum: auf einer Posaune gibt es Züge. Ich verstehe nichts davon, aber ich vermute, man kann ein g als Oktavoberton auf dem G-Zug, und als Oktavquintoberton auf dem C-Zug spielen. Das ist schon komplizierter...)
Saiteninstrumente haben diese zwei Dimensionen: quer über das Griffbrett, und entlang der Saiten. Man kann gleiche Töne an ganz unterschiedlichen Stellen greifen. Das ist kompliziert und erfordert wirklich mehr Fleiß und viel Kreativität. Du hast dich in die Gitarre oder ins Violoncello verliebt? Pech! Ohne Arbeit wird es nicht gehen, aber - juchhu! - du hast die Alzheimerprävention inklusive! Genieße es!
Merkhilfen
Für die Töne gibt es ein paar Merkhilfen - wenn man diese "Ankerpunkte" speichert, kann man von dort schnell die nächsten Töne abzählen, deshalb hier analog zur ersten Grafik der Seite ein Foto vom Griffbrett mit Notennamen:
Die Töne im 5. Bund
(auf der g-Saite ist es der 4. Bund) sind hier hellblau eingefärbt: im 5. Bund (außer auf der g-Saite) ist der Ton der nächst höheren Saite. Auf der tiefen E-Saite im 5. Bund liegt zum Beispiel das A, das genauso hoch ist wie die leere A-Saite. Du kennst diese Töne vielleicht auch vom Stimmen - die kann man sich gut merken.
Die Töne im 7. Bund
(auf der h-Saite ist es der 8. Bund) sind hellrot: im 7. Bund ist die Oktave der nächst tieferen Saite, also auf der A-Saite im 7. Bund das e, das eine Oktave höher ist als die leere tiefe E-Saite. Die Töne im 7. Bund sind außerdem nur einen Ton höher als der 5. Bund - auch das hilft!
Die Töne im 12. Bund
sind hellgrün dargestellt: auf jeder Saite dieses Planeten ist im zwölften Bund die Oktave der leeren Saite. Sogar auf Saiten, die keine Bünde haben: bei der Mitte der Saite liegt die Oktave.
5. und 7. Bund und die Beziehung zur benachbarten Saite
Hier der Versuch einer weiteren verdeutlichenden Grafik: die Töne im 5. Bund sind wieder
hellblau, die im 7. Bund hellrot eingefärbt.
Vom A im fünften Bund
der E-Saite gibt es eine gelbe Linie zur A-Saite - die beiden Töne sind gleich hoch; von der
tiefen E-Saite zum e im 7. Bund der A-Saite gibt es gleichfalls eine
Linie; die beiden Töne liegen eine Oktave auseinander.
Zwischen g- und h-Saite ist
die Sache anders, weil diese Saiten eine große Terz auseinander liegen.
Zwischen 5. und 7. Bund liegt natürlich ein Ganztonschritt. Auf der A-Saite ist im 5. Bund das gleiche d wie auf der leeren d-Saite, und im 7. Bund, einen Ganztonschritt weiter, findet man die Oktave e zur leeren E-Saite. Es gibt so viele Zusammenhänge, die dir beim Erlernen der Töne helfen, wenn du sie dir klar machst!
Die Grafiken sind kompliziert!
All diese Grafiken sind kompliziert, und ich finde es schrecklich! Man könnte noch mehr Pfeile und Striche einfügen, aber es hilft nur, sich in die Sache hineinzudenken! Und mein erster Tipp wäre, das Griffbrett abzuschreiben!
Nicht ausdrucken - besser kritzeln!
Mein erster Tipp: drucke das Griffbrett nicht aus, kritzele es lieber selber mehrere Male auf Papier!
Man braucht nur einen Zettel und Bleistift. Mit richtigen Noten auf
Notenpapier ist es natürlich auch nicht schlecht.
Die
Halbtöne zwischen den Stammtönen braucht man nicht; die weiß man.
Im zweiten Bild habe ich versucht anzudeuten, dass man die Noten zur Übung auch "nach dem
Quintenzirkel" eintragen kann:
angefangen habe ich mit c (in rot), dann kommt
g, danach d, und
spätestens beim
a
merkt man, dass das auch keine schwierige Aufgabe ist, denn die Töne folgen ziemlich bald wieder
einer auf den anderen. Die Töne e, h und
f fehlen noch.
Die Häkchen über e-f und h-c sollen die Halbtonschritte symbolisieren.
Eigentlich hängt das Erlernen der Töne auf dem Griffbrett nur davon ab, wie gut man die Stammtonreihe mit ihren Halbtonschritten präsent hat...